Viii
Drittes Kapitel.
.Seite
Verfassung und innerer Zustand Deutschlands. Der könig»
liche Fiskus verschwindet. Die großen Herzogthümer
zertrümmert. Erzwürden, Kurfürsten. Allgemeine
Erblichkeit der Lehngüter re. und des obrigkeitlichen
Ansehens, und dadurch gegründete Landeshoheit.
Klassen des Volks. Ausbildung des niedern Adels.
Emporwachsen der Städte, Patricier, Handel. Ge»
mildems Schicksal des Bauernstandes. Geseze . 16t
Das vierte Buch.
Vom großen Interregnum bis auf Kaiser Karl V.
und die Kirchenreformation. 2ahr Christi 1273
bis 1519.
Erstes Kapitel. -
Von Rudolph von Habsburg bis auf Ludwig den Baiern.
Wiederhergestellte-Ordnung. Jagd der Regenten
auf die großen Lehngüter. Das Interesse derselben
lenkt sich von dem allgemeinen Wohl auf die Be-
förderung der Aufnahme ihrer Familiengüter . 19®
Zweytes Kapitel.
Von K. Karuv. bis auf K. Sigmund. Goldne Bulle.
Böhmen wird blühend, Deutschland vernachlaßigt.
Koncilium zu Costniz. Emporsteigen einiger fürst»
^ lichen Familien.................................202
Drittes Kapitel.
Bon Albrecht It. bis Maximilian r„ Koncilium zu Bafel.
Das Faustrecht erhebt sich unter Friedrichs Hi. lan-
ger Regierung mehr als jemals. Maximilian sucht
ihm zu wehre», giebt Deutschland die Kreis-und
eine regelmasige Justizverfassung. Auswärtige
Der- - -
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Rudolph_von_Habsburg Ludwig Ludwig K._Karuv Albrecht Maximilian_r„_Koncilium Maximilian Friedrichs Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Christi Baiern Deutschland Deutschland
bis zur Entstehung des deutschen Reichs. ?r
zu bringen suchte, den Bedrückungen der Großen und
Geistlichen häufig wehrte und größere Regelmäßigkeit in
die ganze Staatsverwaltung brachte. Dem ungeachtet
muß man ihn als den Mann nennen, dnrch welchen es
nicht blos unglücklich gemacht, sondern bev weitem dem
größer» Theile nach um seine persönliche Freyheit ge-
bracht worden ist. Seine ununterbrochenen, oft in. ent-
fernten Ländern zu gleicher Zeit geführten Kriege, erfor-
derten zahlreiche Armeen; und diese mußte der Heer-
dann verschaffen, welcher zwar schon seit langer Zeit
eingeführt, aber nur dann verbindlich war, wenn das
Volk selbst zur Führung des vorgeschlagenen Kriegs mit-
gestimmt hatte. Es stimmte jetzt nicht mehr, und die
neuen harten Gcseze forderten unbedingte Bereitwilligkeit
des Staatsbürgers bey jeder Aufforderung zum Kriegs-
dienste, in sehr entfernte Lander, auf eigne Kosten. Die
Habsucht der Grafen und anderer Vorgesezten vermehrte
noch die Härte des Gebots, aus welchem in einem kur-
zen Zeitraume Hörigkeit und Leibeigenschaft vieler miu-
dermächtiger oder minderbegüterter Familien erfolgen
mußte.
§. 10.
Die Geistlichkeit bereicherte sich bey dem Unfälle
des großen Haufens, durch die Frömmigkeit der Layen
und durch die Freygebigkeit des Kaisers; unter seiner
Begünstigung wurde sie aber mit jedem Tage vom päpst-
lichen Stuhle abhängiger. Eingriffe gegen die Hoheit
des Regenten, welcher sein Ansehen in einzelnen Fällen
auffallend zu behaupten wußte, crlaubten^sich die Päpste,
folg-
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144 Hi. Buch. Dte Hohenstaufen, und die wichtigen
Heinrich Iv., zu fühlen angefangen, gegenwärtig war
sie schon hoch gestiegen; ein Papst, der in Deutschland
so leicht Unruhen stiften konnte, vermochte äusserst wenig
mit seinen diktatorischen Befehlen bey diesen republikani-
schen Handelsstädten. Alle erkannten sie aber kaiserliche
Hoheit und, was weit mehr ist, das justinianische Recht,
welches dem Beherrscher ganz andere Vortheile und Macht
gewährt, als die rohen Gewohnheitsgesetze der Deut-
schen ; doch hatte das lombardische Lehenrecht auch hier
nicht zu hebende Widersprüche in den Grundsäzen erzeugt.
Alle Städte waren in dem Bcsize vieler Vorzüge, welche
nach ihrem eigenen Systeme zur königlichen Prärogative
gehören mußten; alle hegten gegenseitigen Gränz - und
Handelsneid, und hatten sich endlich in zwey große Par-
theyen getheilt, die sich gegenseitig von ganzem Herzen
haßten; an der Spize der mächtigern stand Mayland,
die schwächer» schloßen sich an Pavia.
5. 6- ,
Diese Lage bot einem deutschen Regenten die glän-
zendsten Aussichten dar. Er stellte sich an die Spize der
schwächer« Parthey, und behielt endlich beyde nach dem
Ausspruche des Rechts, unter seiner wirklichen Herrschaft,
erhielt dadurch neue Macht, und vorzüglich mehr Geld,
als das ganze große Deutschland ihm auch bei allem gu-
ten Willen hätte geben können; eben dadurch immer eine
vollzählige Armee, einen Damm gegen des Papstes täg-
liches Weitergreifen, eine Aussicht zur Befestigung der
Herrschaft über ganz Italien, vielleicht auch zur Wieder-
her-
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I4<5 Iii. Buch. Die Hohenstaufen, und die wichtigen
zum wirklichen Best; durch Unterhandlungen mit He in-
ii 06 rich, Markgrafen von Oesterreich (nicht Oest-
reich) *), dem bisherigen Besizer, dessen Land zur Ver-
geltung ansehnlichen Zuwachs erhielt und mit großen
Privilegien zum Herzogthum erhoben wurde.
§« 6. *
Der erste Zug nach Italien bezweckte blos die Er-
1155 Haltung der Kaiserkrone, die ihm Papst Hadrian Iv.
aufsczte, und nähere Kenntniß des Landes. Den zwey-
ten beförderten mehrere diesmal übel gelungene Anmas-
sungen des Papstes, vorzüglich aber die Klagen einiger
lombardischer Städte gegen das mächtige und -übermü-
thige Mayland. Er sieng damit an, daß er diese Stadt
mit einer Armee zur Uebergabe und Strafe nöthigte,
und hielt dann den gewöhnlichen großen Reichstag ans
1153 den Roncalischen Feldern, auf welchem aber dies-
mal die Ausdehnung der Vorrechte des Regenten durch
Universitäts-Juristen und durch die Potesta der einzelnen
Städte genau bestimmt werden sollten. Beyde sprachen
nach dem römischen Rechte, und brachten dadllrch eine
Menge von Regalien zum Vorschein, welche wenigstens
seit Karl dem Großen kein Kaiser mehr besessen hatte.
Gegen die Theorie war unterdessen bey den Städten
um desto weniger etwas einzuwenden, da ihre eignen
Vorsteher in der Sache mit gesprochen hatten. Desto
schwe-
a) Otsridi paraphrasis Evangeliorum (ab initio);
Er Ostajrichi rilltet (richtet) all
so Francono Kuning ical (ioll).
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Extrahierte Personennamen: Hadrian Karl Karl Francono
Abänderungen bis zum großen Interregnum. 171
italienischen Züge den Aufwand unerträglich machten,
erhielten sie Unterst: znng von ihrem Dominus Ter.
rae, endlich regelmäßigen Sold; wie denn überhaupt
unter K. Friedrich I. zum ersten Male der Name Sold
und Soldat a) auch von der Infanterie gehört wird,
wahrscheinlich weil der dienende Mann monatlich einen
\
Solidus erhielt. Die meisten dieser nun in Rücksicht
ihrer Person, obgleich nicht in Rücksicht auf ihre Lehen,
völlig befreyeten Dienstmänner, erwarben sich be-
trächtliches liegendes Gut, baueten feste Burgen, trieben
wo sie konnten Straßenraub, wurden aber gehenkt, wenn
man sie auf der That erhaschte, und blieben durch ihre
Uebung, schweren Harnisch und bepanzerten Dertrarius
(Screitpferd) auf lauge Zeit die entscheidenden Männer
in jedem Treffen. Unentbehrlich waren sie dadurch jedem
Fürsten, fühlten auch bald ihr Gewicht, verlangten und
erhielten Einfluß in die Regicruugsgeschäfte, und da der
Landesherr ohne ihren Beystand nichts Wichtiges aus-
führen konnte, und erst die Einwilligung der Lehensleute
erhalten mußte, wenn er von ihren Bauern die jezt häu-
figer werdenden Steuern erheben wollte, so erblicken
wir sie in späterer Zeit, neben ihnen aus gleicher Ur-
sache
Schannat. Ti ad. Fuld. p. 253. a. 1048. Der Vasall
diente cum fex scutis.
a) Radevicus, contin. Ottonis Fris. c. 20. Legati Con-
stantinop. largitione pecuniae milites, quisolidarii
vocantur, colligunt. — Auch die Welfen zahlten Sold,
s. Monum. Boica, T. I, p. 353. — Conr. Ur-
sperg. ap. Pithoeum T. Ii, p. 311. Philippus cum
non haberet pecunias, quibus salaria iivo Solda
praeberet militibus etc.
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Abänderungen bis zum großen Interregnum. 17,5
schied zwischen geistlichen und den Ministerialen der welt-
lichen Fürsten r der Schwabenspiegel bemerkt daher sehr
richtig, daß ihre Verhältniße sich nicht im Allgemeinen
bestimmen lasten Dies wurde desto weniger möglich,
da auch die Stifter für den alltäglichen Dienst eine an-
dere Sorte niedriger Ministerialen aus Freygelassenen
und andern hörigen Leuten bildeten b), welche auf die
Vorzüge der höhern Klasse keinen Anspruch hatten.
Das Beyspiel wirkte auch auf die weltlichen Großen;
Herzoge und Grafen wollten ebenfalls für den höher»
Hofdienst Ministerialen, Marschälle :c. mit ähnlichen
Vorzügen haben <0, und diese Hofbeamten, welche das
Ohr der Fürsten besaßen, vergaßen ihren Vortheil nicht.
Die wichtigsten derselben erhielten endlich Lehngüter, auf
welchen nur der Kriegsdienst haftete, erbauten sich
Schlößer wie die Milites, trozten ihren Herren à), und
über-
Minisieriales suos in Ministeriale« Imperii assumentes,
eidem concessimus, eosdem Ministeriales juribus illis
uti, quibus Imperii Ministeriales utuntur.” — Ucbct'
die Ministerialen der Welfen s. Monachus Wein-
garten. ap. Leibnitz T. I, p. 7z1.
a) G chwa b e Nspi e g el, c. Zugleich auch der Unterschied
zwischen gcisil. und weltlichen Ministerialen. S.auch«.54.
b) Sc dann at Tradit. Fuld. p. 55q. De infimo ordine,
videlicet de Litis, aut de Censuariis facere Ministeriales
abbas potestatem habeat. — Auch das Privileg. K. Ru-
dolphs für Veiicdiktbaiern bey Die h el bee h. hist. Fri-
fing. T, Ii, p. 126.
c) Der Schwabenspiegel c. 65. bezeichnet schon die vier
Hauptministerialen der weltlichen Fürsten als freye Leute.
6) Schaun at vindemiae litter, p. 7. anno 124g. Hoc
anno in Thuringia — particulares discordiae ita sunt
mul*
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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154 Ill-Buch. Die Hohenstaufen, und die wichtigen
lähmte. Er verlebte den Rest seiner Tage in der Stille,
1218 starb in seinen Familien-Besizungen, und Friedrich Ii.
war allgemein anerkannter König.
§. 4.
Er hatte dem Spolienrechte entsagen und dem Papste
1215 vorzüglich und schriftlich versprechen müssen, nie die stci-
lische Krone mit der deutschen zu vereinigen, sondern
seinem Sohne Heinrich die Regierung des erstern Lan-
des abzutreten. Statt diesem Versprechen getreu zu
1213 seyn, ließ er nach Otto's Tod den nemlichen Heinrich
zum römischen König wählen, und gab dadurch Veran-
lassung zum Mißtrauen und sorgfältiger Beobachtung
jeder seiner künftigen Schritte. Oeffcntliche Uneinigkeit
1220 wurde für jezt noch bey der Kaiserkrönung zu Rom
durch das wiederholte feyerlichc Versprechen eines Kreuz-
zugs verhütet. Da aber Friedrich in Sicilien Verfügun-
gen über die Geistlichkeit traf, die dem päpstlichen Sy-
steme geradezu entgegen standen, da er Nachfrage wegen
der entzogenen Reichsgüter hielt, die lombardischen Städte
angrif, und den Kreuzzug unter mancherley, meist sehr
richtigen Gründen von einer Zeit zur andern aufzögerte,
da endlich Damiettc verloren gieng: so brach der lang
verhaltene Grimm des Papstes Gregor Ix. los. Ver-
gebens entschuldigte sich Friedrich mit seiner wahrschein-
lich nicht erdichteten Krankheit, er kam in den Bann.
1227 Um seinen Eifer zu bezeugen, trat er nun den Kreuzzug
an, und kam auf das Neue in den Bann, weil er ihn
1228 als Gebannetcr angetreten hatte. Tausend Hindernisse
legten
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Gregor_Ix Gregor Friedrich Friedrich
Abänderungen Lis zum großen Interregnum. 179
Frage, ob ein solcher Mann ehrbar, das heißt, ob er
lehensfähig sey und unter eigenem Heerschilde bey
dem Heerbanne erscheinen und Anspruch auf Erwerbung
höherer Stellen machen könne. Sieben Heerschilde oder
Rangstufen bey der Armee nahm man zur Zeit der Ho-
henstaufen an; den fünften hatten die Kriegsfällen,
den sechsten die Ministeriales. Ob der völlig freye
Bauer den siebenten habe, dies stand nun in Frage.
Der Schwabenspiegel wagt es nicht entscheidend darüber
zu sprechen. „ Die Kunige ban also gesczet swor nicht
von ritterlicher Art, daß der mit dem siebenten Heer-
schilde nichts zu thun habe, und sollen Lehn rechts
darben." Dies war so viel als keine Entscheidung/
denn dies eben stand in Frage, ob der freye Bauer von
ritterlicher Art geboren sey. In einer ganz andern Stelle
liefert er auch die richtige Auslegung : „ Rechtlchtt
kommt mit Recht in die siebente Hand, weil sieben Heer-
schiide sind die Lehcnrecht haben." a) Der Bauer blieb
dem ungeachtet verdrängt. Die Ministeriales/ welche
dem größten Theile nach von geringerer Abkunft waren
als er, hatten ihm nicht nur durch den sechsten Heer-
schild den Rang abgewonnen, sondern in Vereinigung
mit den Kriegsvasallen schloßen sie ihn völlig aus, und
bildeten in Zukunft eine eigene Zunft, den niedern Adel/
in welche der Zutritt jedem andern versagt war, ohne
weitere Rücksicht auf frey oder nicht frey seyn. Die
rittermäßige Geburt, durch welche man Anspruch erhielt
Ritter werden zu können, blieb aber noch lange fort
M 2 füt
-) Schwab erispies el, Lebensecht, c. 1&5. beysenk-nlwls,
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
158 Hi. Buch. Die Hohenstaufen, und die wichtigen
§. 7.
Deutschland halle nun keinen König, schien auch kei-
nen haben 51t wollen, weil jeder Große bey der namen-
losen damaligen Verwirrung seinen Vortheil besser als
bey der Regierung eines allgemeinen Regenten, befördern
zu können glaubte. Es verlangte kein deutscher Fürst
den Thron. Der minder mächtige glaubte auf demselben
den Untergang seiner eignen Besiznngcn zu finden, und
selbst die ansehnlichern fanden es bedenklich, der gefähr-
lichen Würde sich zu unterziehen. Einen sehr mächtigen,
den Ottokar von Böhmen, wollten die Fürsten nicht,
weil er ihre erworbenen Rechte hätte in Gefahr bringen
können. Deutschland würde also wohl lange gar keinen
Regenten bekommen haben, wenn nicht der Papst und
durch ihn die geistlichen Fürsten die Wahl betrieben hät-
ten. Man wendete sich an Auswärtige und wählte mit
getheilter Parthey Alphonsus, den König von Kasti-
lien, und Richard, des Königs von England Bruder,
beyde für ihr baares Geld und wegen noch größerer
Versprechungen. Alphonsus kam nie nach Deutschland,
er erließ Dekrete, welche niemand befolgte; Richard
brachte viel Geld mit sich, bezahlte seine Wähler reich-
lich, wird also mit Feycrlichkeit und 2ubel zu Aachen
gekrönt; er ertheilt Privilegien, welche man herzlich gern
annimmt; aber er befiehlt auch, und niemand gehorcht.
Innerliche Kriege gegen seinen Bruder, den König von
England rüsten ihn häufig aus Deutschland weg; und
dies war eben so gut, denn zum Befehlen wollte man
keinen König haben. Bey der Streitigkeit zwischen den
beyden
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Ottokar_von_Böhmen Ottokar Richard
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland England Deutschland Aachen England Deutschland
Abänderungen bis zum großen Interregnum. 185
Verwaltung geschah übrigens im Namen des Kaisers,
der seine Schultheißen zur Verwaltung der Justiz, und
in mehrern seine Burggrafen sezte. Ter lcztern suchte
man sich allmahlig zu entledigen, und die erstem waren
gewöhnlich die ersten Männer des Magistrats selbst.
Die Zahl der Bürger vermehrte sich der Vortheile wegen
täglich, ob man gleich Sorge trug, keinen aufzunehmen,
auf den ein Auswärtiger als Herr Anspruch machen
konnte und mit Ertheilung des Bürgerrechts sehr karg
wurde; selbst Mitglieder des wirklichen, das heißt hohen
Adels finden sich als Bürger in den Städten a). Sehr
gerne nahm man freye Leute auf, deren Gut und Hei-
math in fremder Herren Lande lag. Sie erhielten den
Schuz der Stadt, und die Stadt Einfluß auf entfern-
tere Gegenden. Mit Recht eiferten die Fürsten gegen
diese Pfahlbürger. — Die Anstrengungen der Städte
zur Erhaltung ihres Gleichgewichts erforderten bedeu-
tenden Aufwand, welcher bey ausserordentlichen Fällen
Besteuerung der Bürger zur Nothwendigkeit machte, ge-
wöhnlich aber durch indirekte Auslagen auf Lebensmittel
rc. bestritten wurde. Man nannte diese Auflagen das
Ungeld, welches bald Nachahmung bey andern Stan-
den fand b).
§. ti.
a) Cliron. Montis Seren i, a. 1202. „Ekkehardus
quidam nobilis civis Herbipolensis.— Duo quo»
que fratres Hcnricus et Bodo de Ravensburg, quo»
rum avunculus erat Henricus de Calathin, mare-
schalcus regis Pliilippi cives erant ejusdem ci-
vitatis. ”
b) Cliron, Ep iscop, Spirans, ap. Eceard, T. ir,'p. 2263.
„ Con*
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]